Stillen ist gesund und natürlich. Dennoch tauchen viele Fragen dazu auf: Wie oft sollten Sie Ihr Baby stillen? Wie können Sie die Milchproduktion anregen? Informieren Sie sich über die Vorteile und Nachteile des Stillens und erfahren Sie, wie Sie Muttermilch lagern.
Stillen ist eine natürliche Art, Ihr Neugeborenes zu ernähren. Dabei nimmt Ihr Baby die Muttermilch direkt aus Ihrer Brust auf.
Die Muttermilch enthält alles, was Ihr Neugeborenes braucht. Nach der Geburt produziert Ihr Körper das Kolostrum (Erstmilch). Das geschieht, weil sich Ihr Körper mit dem Ausstoss der Plazenta hormonell verändert. Anschliessend produziert Ihr Körper reife Muttermilch. Diese passt sich dann dem Bedarf Ihres Babys an.
Viele werdende Mütter fragen sich, ob sie lieber stillen oder die Flasche geben sollen. Beantworten Sie diese Frage, indem Sie die Vor- und Nachteile des Stillen betrachten:
Ob Sie stillen oder nicht, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Sind Sie sich unsicher, sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder der Stillberaterin.
Gerne unterstützen wir Sie in Ihrer Stillzeit. Wir übernehmen aus der Grundversicherung die Kosten für drei Stillberatungen durch eine Hebamme oder eine in der Stillberatung ausgebildete Fachperson. Die Stillberaterin begleitet Sie während der Stillzeit bei allen Fragen und Anliegen.
Tipp: Kostenlose Stilltreffen und Beratung finden Sie bei La Leche League.
Achten Sie in der Stillzeit auf Ihre Gesundheit und die Ihres Babys. Passen Sie Ihren Lebensstil entsprechend an:
Es gibt nicht die perfekte Stillposition. Probieren Sie unterschiedliche Varianten aus und finden Sie die Position, in der Sie und Ihr Baby sich wohl fühlen. Sie haben dabei verschiedene Möglichkeiten:
Neben der richtigen Stillposition ist auch das Stillzubehör entscheidend: Spezielle Stillkleidung erleichtert den Zugang zu Ihrer Brust. Dazu gehören Still-BHs und Still-Tops. Stilleinlagen halten Ihre Brust trocken und schützen Ihre Kleidung vor Milchflecken. Ein Stillkissen trägt zu einer entspannten Stillhaltung bei.
Übrigens: Eine Stillvorbereitung benötigen Sie nicht. Ihr Körper stellt sich durch die hormonelle Veränderung von allein auf die Stillzeit ein. Vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten und die Ihres Babys. Sie bilden ein Team, das gemeinsam lernt und wächst.
Einige Babys trinken über 2 bis 6 Stunden stündlich und schlafen dann für längere Zeit. Andere Säuglinge hingegen trinken alle 2 bis 3 Stunden, sowohl am Tag als auch in der Nacht. Wie oft Sie stillen, hängt also auch von Ihrem Baby ab. Viele Frauen entscheiden sich für das Stillen nach Bedarf. Dabei richten Sie sich ganz nach den Bedürfnissen Ihres Babys. Achten Sie darauf, ob Ihr Baby unruhig ist oder saugende Bewegungen mit seinen Lippen macht. Seien Sie zudem aufmerksam: Ist Ihr Baby satt, lässt es Ihre Brust los und entspannt seine Hände.
Wie lange sollten Sie pro Brust stillen? Grundsätzlich trinkt ein Säugling pro Mahlzeit etwa 10 bis 20 Minuten an jeder Brust. Doch das ist nur ein Richtwert. Manche Babys trinken nur an einer Brust je Mahlzeit oder wechseln hin und her – solange das Kind gut zunimmt und es Ihrer Brust gutgeht, ist alles in Ordnung.
Eine reichliche Milchproduktion ist essenziell, wenn Sie Ihren Säugling stillen. So können Sie den Milcheinschuss fördern:
Es gibt viele Gründe, Muttermilch abzupumpen. Zum Beispiel, wenn Sie flexibel sein möchten. Nutzen Sie dazu gegebenenfalls eine Milchpumpe. Beachten Sie dabei folgende Punkte:
Alternativ entleeren Sie Ihre Brust mit der Hand. Das ist dabei wichtig:
Hinweis: Bei Muttermilch beträgt die Haltbarkeit wenige Stunden bis mehrere Monate – abhängig davon, wie Sie diese lagern. Kühlen Sie die Milch nicht, hält sie 6 bis 8 Stunden. Lagern Sie sie im Kühlschrank bei weniger als 5 °C, ist sie etwa 72 Stunden haltbar. Alternativ können Sie die Muttermilch einfrieren. Im Tiefkühlfach bleibt sie für 6 Monate haltbar.
Aus der Zusatzversicherung COMPLETA erhalten Sie 75 % der Kosten bis 500 Franken pro Kalenderjahr für Schwangerschaftskurse, z. B. Rückbildungs- und Beckenbodentraining. Auch alternative Methoden wie Akupunktur fördern Ihre Genesung nach der Geburt.
Stillprobleme wie Milchstau und Brustentzündung sind belastend. Milchstau entsteht, wenn Ihre Brust nicht vollständig entleert wird. Die Milch staut sich dann in den Milchgängen. Das führt wiederum zu Schwellungen und Schmerzen. Eine mögliche Ursache ist seltenes Stillen, wie beispielsweise beim Abstillen. Auch hormonelle Schwankungen und Stress sind potenzielle Auslöser. Beugen Sie Milchstau vor, indem Sie regelmässig stillen oder Milch abpumpen. Verwenden Sie ergänzend warme Umschläge: Legen Sie einfach einen warmen Waschlappen auf Ihre Brust, kurz bevor Sie stillen.
Eine mögliche Folge von Milchstau ist die Brustentzündung. Diese entsteht, wenn die Milch in das umliegende Brustgewebe gelangt und Ihr Körper mit einer Entzündung reagiert. Um eine Brustentzündung zu vermeiden, sollten Sie Ihre Brust häufig entleeren. Sorgen Sie ausserdem für ausreichend Ruhe und trinken Sie genug. Wenn es für Sie angenehm ist, kühlen Sie Ihre Brust nach dem Stillen oder Abpumpen.
Haben Sie eine Brustentzündung oder sonstige Beschwerden, wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. In manchen Fällen ist ein stillverträgliches Antibiotikum sinnvoll.
Gerne helfen wir Ihnen weiter.