Ihr Baby ist da! Herzliche Gratulation. Jetzt ist es wichtig, dass sich Körper und Seele von den Strapazen der vergangenen Monate erholen. Dafür ist das Wochenbett da. Welche Veränderungen Sie erwarten und was bei Beschwerden hilft.
Die ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt bezeichnet man als Wochenbett, Puerperium oder Nachgeburtsphase. Solange dauert es, bis sich die Gebärmutter zurückbildet. In dieser Zeit verheilen auch allfällige Geburtsverletzungen. Wöchnerinnen – so nennt man die Mütter nach der Geburt – sollen sich im Wochenbett von der Schwangerschaft und Geburt erholen.
Der neue Alltag mit dem Baby bringt neue Aufgaben, die ganz schön fordern können. Regeln Sie deshalb ein paar Dinge im Voraus:
Schwangerschaft und Geburt sind vorbei, die Hormone stellen sich wieder um in den «Normalmodus». Allerdings braucht es dafür etwas Zeit. Welche Veränderungen auf Sie zukommen und wie Sie diese meistern:
Durch das Ablösen der Plazenta nach der Geburt, entsteht eine Wundfläche, die abheilen muss. Diese Wundheilung geht mit Blutungen einher, dem sogenannten Wochenfluss – medizinisch Lochien genannt. Anfangs kann der Wochenfluss stark sein und wird mit der Zeit immer schwächer. Er verfärbt sich von blutig-rot zu gelblich-weiss. Der Wochenfluss dauert etwa vier bis sechs Wochen.
Auch nach einem Kaiserschnitt setzt der Wochenfluss ein. Da sich die Gebärmutter im Vergleich zur vaginalen Geburt jedoch langsamer zurückbildet und bereits während der Operation viel Blut abgesaugt wurde, ist der Wochenfluss eventuell schwächer und dauert dafür etwas länger an.
Tipps für den Wochenfluss:
Mögliche Komplikationen:
Wenden Sie sich auch bei anderen Beschwerden oder Unterleibsschmerzen sofort an Ihre Hebamme, Ihre Gynäkologin oder Ihren Gynäkologen.
Die Gebärmutter bildet sich nach der Geburt auf die Grösse einer Birne zurück: von rund 1,5 Kilogramm auf etwa 60 Gramm. Diese Rückbildung, also das Zusammenziehen der Gebärmutter, erlebt jede Frau unterschiedlich stark. Beim ersten Kind ist es in der Regel nur ein leicht ziehender Schmerz im Bauch. Bei jedem weiteren Kind sind die Geburtsnachwehen oft schmerzhafter. Am intensivsten spüren sie Frauen beim Stillen. Auch nach einem Kaiserschnitt oder einer Ausschabung treten sie auf. Sie können auch Rückenschmerzen auslösen. In der Regel enden die Nachwehen nach vier Tagen, spätestens nach zehn sind sie vorbei.
Das hilft bei Nachwehen:
Sie fahren emotionale Achterbahn, von euphorisch bis überfordert – Stimmungsschwankungen sind normal. Sie haben auch einiges zu verarbeiten: Die Geburt, die neue Rolle als Mutter, das Stillen. Zudem haben Sie einen anderen Tagesrhythmus und müssen sich in der Partnerschaft neu organisieren. Vielleicht macht Ihnen auch Schlafmangel zu schaffen. Der sogenannte Baby-Blues tritt typischerweise zwischen dem dritten und fünften Tag auf, bedingt durch den Hormonabfall der Schwangerschaft. Der Baby-Blues kann ein paar Tage dauern. Lassen Sie Ihre Emotionen zu. Sorgen Sie für Ruhe und die Unterstützung des Partners und Ihres Umfelds.
So achten Sie auf Ihr Wohlbefinden:
Falls Sie länger traurig und antriebslos bleiben, handelt es sich vielleicht um eine Wochenbettdepression. Sprechen Sie mir Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt darüber.
Bei der Geburt kann es zu einem Dammriss (Scheidenriss Richtung After), einem Dammschnitt oder zu anderen Geburtsverletzungen der Scheide und Vulva kommen. Je nachdem wie schwer die Verletzung ist, wird diese direkt nach der Geburt des Mutterkuchens unter örtlicher Betäubung genäht. Kleine, nicht blutende Verletzungen verheilen ohne Nähen gut und schnell. In der Regel heilen Geburtsverletzungen innerhalb von zwei Wochen aus.
Geburtsverletzungen vermeiden: Sprechen Sie bereits vor der Geburt mit Ihrer Hebamme, Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt darüber, wie Sie einem Dammriss oder Dammschnitt möglichst vorbeugen können.
Tipps bei Geburtsverletzungen:
Geburtsverletzungen bei Neugeborenen treten zum Glück nur selten auf, da schwierige Geburten dank dem Kaiserschnitt vermieden werden.
Während der Schwangerschaft erschlafft der Beckenboden. Auch während der Geburt wurde das Bindegewebe im Beckengürtel enorm belastet. Der Beckenboden muss nun gestärkt werden, damit er seine Stützfunktion wieder voll aufnehmen kann. Denn ein schwacher Beckenboden kann zu Blasenschwäche, Stuhlinkontinenz, Rückenschmerzen oder Beckenbodenschmerzen führen. Doch keine Angst: Mit gezielten Übungen erhält Ihr Beckenboden nach und nach wieder die nötige Spannkraft.
Für Ihre gesunde Rückbildung:
Viele Wöchnerinnen leiden im Wochenbett an Verstopfung. In Ihrem Bauch ist jetzt wieder mehr Platz für die Organe. Der Darm braucht bis zu zwei Wochen Zeit, um mit der Umstellung klar zu kommen. Wenig Bewegung, Schmerzen oder Angst beim Pressen sowie ein Mangel an Flüssigkeit durch das Stillen sind weitere Gründe für eine Verstopfung. So bringen Sie Ihre Verdauung in Schwung:
Der Milcheinschuss macht die Brüste grösser, wärmer und fester. Das kann schmerzhaft sein, legt sich aber grundsätzlich wieder. Bakterien, die durch kleine Verletzungen an der Brustwarze eindringen, können einen Milchstau oder sogar eine Brustentzündung (Mastitis) auslösen.
Das hilft bei Brustschmerzen:
Aus der Zusatzversicherung COMPLETA erhalten Sie 75 % der Kosten bis 500 Franken pro Kalenderjahr für Schwangerschaftskurse, z. B. Rückbildungs- und Beckenbodentraining. Auch alternative Methoden wie Akupunktur fördern Ihre Genesung nach der Geburt.
Sie haben für die Zeit nach der Geburt folgende Leistungen aus der Grundversicherung zugute:
Gerne helfen wir Ihnen weiter.