Welche Folgen hat Leistungsdruck bei Erwachsenen und Kindern und wie können Sie damit umgehen? Erfahren Sie, wie sich Leistungsdruck bei Kindern und Erwachsenen verhindern lässt und was Leistungsdruck mit Perfektionismus zu tun hat.
Leistungsdruck betrifft Menschen aller Altersgruppen. Betroffene fühlen sich stark unter Druck gesetzt, eine bestimmte Leistung zu erbringen. Leistungsdruck hat eine grosse Bedeutung für das persönliche Stressniveau: Je höher der Druck, desto mehr Stress empfinden die Betroffenen. Leistungsdruck gilt in der Psychologie nicht unbedingt als schlecht. Manche Menschen arbeiten unter Stress besonders gut. Einige sind unter Druck motivierter.
Es gibt zwei Arten von Leistungsdruck:
Leistungsdruck ist eng mit Erfolgsdruck verknüpft: Leistungsdruck bezieht sich nach jeder Definition auf die erbrachte Leistung der betroffenen Person. Beim Erfolgsdruck erleben Betroffene den Drang, konkrete Erfolge zu erzielen.
Leistungsdruck wirkt sich auf die Gesundheit aus, wenn er intensiv und über einen längeren Zeitraum besteht, ohne dass wirksame Bewältigungsstrategien oder Entspannungsphasen zur Verfügung stehen. Es ist wichtig, Leistungsdruck möglichst früh zu erkennen. Achten Sie auf folgende Leistungsdruck-Symptome:
Leistungsdruck betrifft auch Kinder und Jugendliche. So ist Leistungsdruck in der Schule keine Seltenheit. Druck besteht nicht nur in der Schule, sondern zum Teil auch in der Freizeit. Kinder und Jugendliche können etwa Leistungsdruck erfahren, wenn sie ein Instrument oder eine Sportart erlernen. Vor allem Kinder zeigen bei Leistungsdruck psychosomatische Symptome. Dazu gehören Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Schwindel.
Eine Studie von Pro Juventute zeigt: Rund 33% der Kinder erleben Stress und Leistungsdruck. Mädchen fühlen sich tendenziell gestresster. Die Schule trägt viel dazu bei. Es könnte etwa Leistungsdruck durch Lehrer oder Konflikte mit Mitschülerinnen geben. Auch die Erwartungen der Eltern spielen eine wichtige Rolle. Sie neigen dazu, ihr Kind unter Erwartungs- und damit Leistungsdruck zu setzen, damit es das Gymnasium besucht und die Bildungsanforderungen erfüllt. So beginnt der Leistungsdruck oft schon in der Grundschule: Rund 25% der Kinder unter 11 Jahren fühlen sich gestresst. Doch auch Leistungsdruck in der Oberstufe ist ein Thema. Hier kommen wichtige Prüfungen, die anstehende Berufsorientierung und die Pubertät zusammen. Besonders gross ist der Leistungsdruck bei der Maturität oder anderen Abschlussprüfungen. Gestresste Schüler und Schülerinnen können bei langfristigem Leistungsdruck eine Schulangst entwickeln.
Was können Sie tun gegen Leistungsdruck, der Ihr Kind betrifft? Für die gesunde Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern ist es wichtig, Leistungsdruck zu minimieren. Eine Strategie gegen Leistungsdruck besteht darin, mit dem Kind offen über das Thema zu sprechen, seine Sorgen anzuhören und es zu unterstützen. Darüber hinaus können Sie folgende Massnahmen ergreifen:
Wie entsteht Leistungsdruck? Leistungsdruck hat verschiedene Ursachen:
Warum Leistungsdruck entsteht, ist von Person zu Person unterschiedlich. Häufig sind sowohl innere als auch äussere Einflüsse dafür verantwortlich.
Die Folgen von anhaltendem Leistungsdruck sind vielfältig. Die Lebensqualität der Betroffenen wird in mehrfacher Hinsicht beeinträchtigt:
Betroffene erleben durch diese Folgen des Leistungsdrucks einen Leistungsabfall. Dieser verursacht wiederum einen höheren Leistungsdruck. Nehmen Sie die Symptome und Folgen ernst. Ein Ignorieren kann zu schwerwiegenderen Problemen wie Suizidgedanken führen.
Der Umgang mit Leistungsdruck erfordert Selbstreflexion, Achtsamkeit und wirksame Methoden zur Entspannung. Setzen Sie frühzeitig Bewältigungsstrategien ein. So finden Sie eine gesunde Balance zwischen Arbeit, persönlichen Zielen und Freizeit. Hier einige wirksame Tipps gegen Leistungsdruck:
Dauerhafter Leistungsdruck kann zu chronischem Stress führen. Dieser wirkt sich dann negativ auf die Gesundheit der Betroffenen aus. Wie können Sie in diesem Fall mit Leistungsdruck umgehen? Bei anhaltendem Leistungsdruck ist es wichtig, die Hintergründe zu verstehen. Unter Umständen ist es sinnvoll, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Psychotherapeutin oder ein Psychotherapeut gibt Ihnen bei Leistungsdruck wertvolle Bewältigungsstrategien an die Hand. Ausserdem behandelt sie oder er auch mögliche Folgen wie Depressionen oder Angststörungen. Auch Schulpsychologinnen, spezialisierte Coaches wie Berufsberater, TCM oder Kinesiologie können Unterstützung bieten.
Vielleicht möchten Sie mehr über die verschiedenen Bewältigungsstrategien erfahren? Unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater helfen Ihnen gerne weiter.
Ob selbstgemachter Leistungsdruck oder Druck von aussen – es gibt viele Möglichkeiten, Leistungsdruck zu meistern. Strukturieren Sie Ihren Alltag neu, wenn Sie sich von Aufgaben und Anforderungen überfordert fühlen. Achten Sie auch auf Symptome bei Ihrem Kind und wenden Sie sich bei Bedarf an Fachpersonen. Wenn Sie frühzeitig handeln, vermeiden Sie Folgeerkrankungen und verbessern die Lebensqualität für sich oder Ihr Kind.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Julia Pieh (Doktorin der Pharmazie und Toxikologie, Apothekerin, Naturheilpraktikerin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung.
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